Achtsame Mittagspausen reduzieren Stress und schärfen die Konzentration

Kinder gehen oft noch ihren natürlichen Instinkten nach: sie sind bei sich und haben Spaß

Stress wird durch die Komplexität des Arbeitsalltages ausgelöst

Die Arbeitstage werden immer komplexer. Gefühlt können die Aufgaben des Tages kaum noch bewältigt werden. In diesem Zusammenhang fühlt es sich meist noch stressiger an, wenn eine Pause gemacht werden soll. Laut Arbeitsschutzgesetz steht einem Arbeitnehmer nach 6 Stunden mind. eine Pause von 30min zu. Diese muss der Arbeitgeber (schon allein aus versicherungstechnischen Gründen) sicherstellen.

Im Management bzw. als Selbständige kontrolliert das natürlich niemand. Wie oft schiebt man die Pausen weg bzw. füllt sie mit einem geschäftlichen Termin bzw. Geschäftsessen?

Die Reizüberflutung beginnt mit dem Aufstehen

Die Reizüberflutung beginnt mit dem Aufstehen. Die ersten WhatsApp-Nachrichten, die ersten Bilder auf Instagram, die ersten E-Mails und eventuell die Nachrichten werden oft diekt im Bett gelesen. Spätestens aber am Frühstückstisch oder auf dem Weg zu Arbeit. Hupende Autos, volle Bahnen, Kollegen mit ihren Erlebnissen und Herausforderungen füllen unseren Kopf und binden unsere Aufmerksamkeit.

Es sind aber oft keine wichtigen, den eigenen Tag betreffenden Informationen. Das kann unser Kopf nicht unterscheiden. Da wir nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit haben, fühlt sich der Alltag dadurch übervoll an. Teilweise sind die Aufgaben auch mehr geworden, aber häufig stecken wir „nur“ in einer gefühlten Überforderung.

 

Mittagspausen sind oft nur ein weiteres “To-Do”

Gegessen wird meist nebenbei

In der Regel findet die sogenannte Mittagspause im Dauerlauf statt, im Gespräch mit Kollegen oder mit der kleinen Besorgung nebenbei. Gegessen wird, wenn überhaupt, im Gehen, Stehen halt so nebenbei. Was haben wir gegessen, wieviel haben wir gegessen hat es eigentlich geschmeckt? Keine Ahnung!

Wo essen die Deutschen eigentlich in der Mittagspause?

Die Antwort lautet: aus der Brotbox. Denn die klare Mehrheit der Erwerbstätigen, Schüler oder Studierenden bringt sich täglich bzw. sehr häufig lieber Essen von zu Hause mit (57%). Im vergangenen Jahr waren es sogar noch etwas mehr Befragte (65%). Den regelmäßigen Weg in die Kantine nimmt nur jeder Fünfte (21%) und nur jeder Zwanzigste geht häufig ins Restaurant (5%). Rund ein Fünftel der Befragten lässt die Mittagspause sogar ganz ausfallen bzw. isst gar nichts.

| Quelle: 2017 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft


Eine echte Mittagspause dient dazu, den Geist zu klären, innerlich zur Ruhe zu kommen, neue Energie zu tanken und wahrzunehmen.

Da aber jeder Mensch anders ist, kann das auch bei jedem anders aussehen.


3 Tipps für eine erholsame, achtsame Mittagspause, die Du sofort umsetzen kannst

Für eine achtsame Mittagspause: Überprüfe Dein Lärm- und Ruhepegel

Verbringst Du Deine Arbeitszeit mit viel “Lärm” und Aktivitäten?

Gehörst du zu denen, die von einem Termin zum nächsten Hetzen, der Geräuschkulisse eines Großraumbüros ausgesetzt sind oder gerade einen anspruchsvollen Vortrag gehalten oder gehört haben, sehnt sich dein Geist nach Ruhe. Es ist nun vorteilhaft deine Mittagspause, ohne das Geschnatter von Kollegen zu verbringen. Nutze die Zeit für dich allein. Lass das Handy im Büro und verbringe deine Pause schweigend und ohne größere Ablenkungen. Konzentriere dich auf dich, deine Gefühle und Emotionen, nimm den Augenblick wahr.

Arbeitest Du allein und ist Dein Job sehr ruhig?

Arbeitest du hingegen allein und vielleicht ausschließlich am Computer kann eine Mittagspause im angeregten Geschnatter und lachen mit Kollegen sehr wertvoll sein. Oberflächliche Gespräche und Albereien klären dann ebenso den Kopf und lenken vom Alltagsgeschäft ab. Genieße es und tanke neue Energie.


Um Stress abzubauen: Begebe Dich in Bewegung oder in Ruhe

Jeder baut Stresshormone anders ab. Prinzipiell gilt, Bewegung neutralisiert die Stresshormone Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol. Ein ausgiebiger Spaziergang in der Mittagspause durch einen Park kann wahre Wunder wirken. Es kann aber auch sein, dass dein Körper Ruhe zur Erholung braucht, immer dann, wenn du körperlich anstrengend arbeitest. Höre auf die Signale deines Körpers, bevor du dich entscheidest einen Spaziergang zu machen oder auf einer Bank zu chillen.

Enferne Dich körperlich und geistig von Deinem Arbeitsplatz

Wichtig ist jedoch, entferne dich von deinem Arbeitsplatz, um einen Perspektivwechsel zu bekommen und für einen Moment deiner Arbeit zu entfliehen.


Nehme Details wahr: Esse bewusst und mit allen Sinnen

Wann hast du das letzte Mal bewusst gegessen? Achtsames essen bedeutet nicht nur, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, sondern vielmehr sich darauf zu konzentrieren, wie du isst. Nicht umsonst haben wir von Natur au unsere 5 Sinne mitbekommen: riechen, schmecken, sehen, hören und fühlen. Ich empfehle dir diese Sinne bei deiner nächsten Mittagspause mal einzusetzen. Es gibt kaum etwas klärenderes, als achtsames essen.

Optik, Haptik, Geräusche - lasse alles wirken

Stell dir vor du isst ein belegtes Brötchen. Die erste Wahrnehmung ist die Optik. Sie sieht es aus? Appetitlich, frisch, liebevoll zubereitet? Macht es Lust hineinzubeißen? Bevor du hineinbeiß, lass deine Fingerkuppen mal über die Oberfläche gleiten. Wie fühlt es sich an? Ist die Oberfläche eben, weil sie mit Körnern bedeckt ist? Hörst du es knacken, wenn du das Brötchen beim zum Mund führen leicht zusammenpresst? Knackt beim Hineinbeißen der Salat? Was riechst du? Kannst du mit geschlossenen Augen riechen, was du da gerade isst? Und jetzt kommt der Moment. Was schmeckst du? Kannst du die volle Bandbreite der Aromen schmecken? Welche Erinnerungen und Emotionen sind damit vielleicht verbunden?

Deine Gedanken ruhen aus

Auf jeden Fall wirst du eines feststellen, deine Gedanken sind auf keinen Fall an deinem Arbeitsplatz. Du bist vollkommen im Moment, du bist achtsam.

Achtsamkeit ermöglicht es dir deinen Verstand zu klären, Entscheidungen zu treffen, die Ist-Situation zu analysieren und somit Stress zu minimieren.

Viel Spaß bei deiner nächsten achtsamen Mittagspause.

 


 

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Sabine Liebe

Mit meinen Studium in der Präventologie was u.a. die Psychosoziale Gesundheit, Ernährung, Bewegung und Stressreduktion beinhaltete und als Ausgebildeter Resilienz Coach, sowie Achtsamkeits- und Meditationstrainerin helfe ich Frauen in Führungspositionen zu mehr Resilienz und Stärke.

https://www.SabineLiebe.de
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Stress macht Stille laut